Dauerausstellung

Auf knapp 400 Quadratmetern illustrieren etwa 280 Objekte die Geschichte der Stadt. Hinzu kommen Film- und Bildmaterial, Audiobeiträge, Fühl- und Riechstationen.

Die Herstellung feiner Wolltuche löste im 18. Jahrhundert ein Goldenes Zeitalter für Eupen aus. Im Stadtmuseum wird diese Ära zum Leitmotiv, das sich in nahezu allen Themenbereichen wiederfindet. Hinzu kommt die Kinderebene. Sie inszeniert kleine Puppen in Alltagsmomenten und stellt einen spielerischen Bezug zur den Exponaten her. Dabei haben die kostümierten Figuren Bestand, bereits 1980 wurden die kleinen Museumsbewohner im traditionellen Gewand zum Publikumsmagneten.

Im Erdgeschoss erwartet den Besucher eine Gemäldegalerie mit Stadtansichten in unterschiedlichen Maltechniken und aus verschiedenen Epochen. Alle stellen die Architektur sowie umliegende Landschaften eindrucksvoll in Szene und laden den Besucher zum Spaziergang vor Ort ein.

Anschließend geht es auf Spurensuche. Die Baugeschichte des Hauses führt durch fünf Jahrhunderte, die zahlreiche Merkmale hinterlassen haben. Wie die Menschen lebten und wie sie wohnten, erfährt man ebenso im Erdgeschoss. Besonders dabei ist, dass sowohl das Leben der Fabrikanten, als auch das Leben der Arbeiterfamilien anhand von Alltagsgegenstände dargestellt wird. Die Entwicklung der Zeitmessung und das damit verbundene Uhrmacherhandwerk spielt in der Alltagskultur eine wichtige Rolle und wird im Erdgeschoss ansprechend übermittelt.

Im ersten Obergeschoss taucht der Besucher mit allen Sinnen in die Welt des feinen Tuchs ein. Alle Arbeitsschritte wurden im sogenannten Verlagssystem, also dezentral getätigt: Es wurde gesponnen, kardiert, gewebt, gefärbt, gewalkt, geschoren und gepresst. Nahezu die gesamte Stadt lebte von diesem Wirtschaftszweig. Wie dies funktionierte, welche Geräte dafür benötigt wurde und was an den Stoffen so einzigartig war, erfährt man anhand von Schautafeln, Exponaten, Film- und Hörbeiträgen. Auch der Übergang zur Mechanisierung und die Entwicklung der Fabriken im Textilgewerbe werden hier dargestellt.

Im zweiten Obergeschoss erfährt der Besucher, wie die Menschen glaubten, wie sie feierten und wie sie ihr Brauchtum pflegten. Das alltägliche Leben stand in engem Zusammenhang mit der Kirche. Sie  taktete den Lebensrhythmus, gab die Feste vor, prägte das Vereinswesen. Das Kirchenpersonal war mit der Seel- und Krankenfürsorge, oft sogar auch mit der Schulbildung und Kinderbetreuung beauftragt. So nimmt die Kirche einen bedeutenden Platz in der Darstellung des Brauchtums ein. Eine Berufsgruppe die besonders von der Frömmigkeit der Menschen profitierte, waren die Goldschmiede. Im Stadtmuseum findet man eine reduzierte Werkstatt aus dem 19.  Jahrhundert, die für ihre liturgischen Geräte  überregional bekannt war.

Einen kleinen Teil der Ausstellung widmet das Stadtmuseum den vielen sportlichen, musikalischen und folkloristischen Vereinen, die es in Eupen gegeben hat. Der Eupener Karneval erhält einen markanten Platz und wird in seiner ganzen Vielfalt anhand von Kostümen, Emblemen und einer reichen Bildersammlung dokumentiert.

Ein weiteres Highlight des zweiten Obergeschosses ist die Grenzwand: Sie erzählt die Territorialgeschichte der Weserstadt und veranschaulicht anhand seltener Zeugnisse, welchen Einfluss der stetigen Wechsel auf die Menschen gehabt hat.