Die Ausstellung ist bis zum 11. September auf Deutsch, Französisch und Englisch verfügbar
Von 1795 bis 1945 änderten die Eupener fünf Mal das Vaterland. Der aufsteigende Patriotismus wurde dadurch gedämpft, dass die Menschen private und wirtschaftliche Beziehungen in den belgischen Grenzraum unterhielten. Man traf sich auf Volksfesten, Jahrmärkten und sportlichen Wettstreiten. Junge Menschen besuchten Pensionate im belgischen Ausland und waren der französischen Sprache zugewandt. Dennoch hatten die Eupener sich im Deutschen Reich eingerichtet, als sie 1920 zu Belgiern wurden. Der nationale Mythos, die Verherrlichung der Vergangenheit und eine gelenkte Erinnerungskultur durch Volksfeste und Denkmäler spielten hierbei eine wichtige Rolle.
Häufige Staatenwechsel erforderten auch, dass man im militärischen Konfliktfall in den Reihen der neuen Machthaber kämpfen musste. Uniformen, Abzeichen und Ausrüstung wechselten vor der Linse der örtlichen Fotographen im Handumdrehen.
Die Ausstellung verbildlicht wie die Lokalbevölkerung seit dem Zuspruch an das Königreich Preußen bis heute in unterschiedlichen Armeen diente und welche Spuren die Kriege in der Stadt hinterlassen haben. Sie zeigt Einblicke aus Familienalben, Denkmäler und Gebäude mit einer ehemals strategischen Funktion. Einige Objekte spannen den Bogen zwischen Indoktrinierung durch Spiel und Unterhaltung bis hin zur bitteren Realität von Aufopferung für die Nation.